Einrichtung im Japandi Stil

Hier trifft der Osten auf den Norden! Der angesagte Japandi Trend ist ein stylischer Mix aus dem skandinavischen und dem japanischen Einrichtungsstil. Sie fragen sich, wie das zusammenpassen kann? Tatsächlich ziemlich gut: Der coole Look aus Skandinavien lässt sich ganz einfach mit der reduzierten Ästhetik aus Japan verbinden. Neugierig? Unsere Experten verraten Ihnen hier, was sich hinter Japandi genau verbirgt und wie Sie den Interior Trend auch ganz einfach zuhause umsetzen können. Außerdem haben wir Ihnen die schönsten Möbel und Deko-Pieces für den Style zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen!

Was ist Japandi Interior?

So unterschiedlich der skandinavische und japanische Stil vielleicht sein mögen: Sie haben auch mindestens genauso viele Gemeinsamkeiten. Während der Scandi-Style mit Minimalismus und Gemütlichkeit punktet, lebt die japanische Einrichtung von reduzierter Ästhetik und Wohlbefinden. Durch diese Kombination entsteht Japandi – ein schlichter Einrichtungsstil, der sich auf das Wesentliche reduziert, gleichzeitig aber Wärme, eine besondere Eleganz und Wohnlichkeit ausstrahlt.

Den japanisch-skandinavischen Trend muss man verstehen, um ihn auf seine ganz eigene Weise interpretieren zu können. Wir haben die wichtigsten Merkmale hier für Sie zusammengefasst.

  • Praktisch: Der Japandi-Stil definiert sich durch Funktionalität, solitäre Statement-Details und das Gegenteil von Maximalismus.
  • Zurückhaltend: Dieser Interior-Trend ist zurückgenommen, leise und ruhig ─ ohne dabei fad oder traurig zu wirken.
  • Natürlich: Der harmonische Stilmix führt den fernen Osten mit dem Norden zusammen. Hier treffen darum helle und neutrale Töne sowie die Natürlichkeit unbehandelter Hölzer auf dunklere Farbnuancen.
  • Leicht: Der Japandi-Style ist damit zwar einerseits geprägt von dunklen Hölzern und Schwarz. Doch absichtlich unmöblierte Ecken in den eigenen vier Wänden geben dem Look die nötige Leichtigkeit.
  • Klar: Kein Japandi ohne schlichte Formen! Egal ob bei Möbelstücken oder Wohnaccessoires – in diesem Wohnstil dominiert klares Design. Der Vorteil: Durch die unauffällige Formgebung können Sie die Einzelstücke beliebig miteinander kombinieren.

Japanisch einrichten – wie geht das?

Um zu verstehen, was der Japandi Stil ist, sollten Sie sich auch die Grundlagen des japanischen Einrichtungsstils ansehen. Dazu reicht es jedoch nicht aus, einfach einen Buddha aufzustellen – zumal ein Buddha gar nicht japanisch ist. Auch ein Katana-Set oder ein unverständliches Schriftzeichen an der Wand machen noch längst keine japanische Einrichtung. Wer sein Zuhause im japanischen Stil verändern möchte, muss sich etwas tiefer wagen: hinein in die Philosophie, die dahinter steht!


Feng Shui in der japanischen Einrichtung

Feng Shui kommt zwar ursprünglich aus China, jedoch wird auch in Japan die Lehre vom Wohnen in Harmonie praktiziert. Dabei versucht man, die Farben, Formen und Materialien der Einrichtung so auszuwählen, um das Chi, die Lebensenergie, ideal fließen zu lassen. Das sogenannte Bagua hilft dabei, die einzelnen Zonen des Wohnraums den einzelnen Elementen Feuer, Holz, Metall, Wasser und Erde zuzuordnen.

Dadurch wird eine Balance zwischen Yin und Yang hergestellt sowie ein ausgeglichener und ungehemmter Fluss des Chi. Erst dann wird sich der Mensch zu Hause wohlfühlen und gesund leben. Das eigene Heim wird zu einem Ort, an dem man Kraft tankt und zur Ruhe kommt. Der japanische Einrichtungsstil berücksichtigt diese Lehre ebenfalls.

Tipp: Mehr Infos und Tipps zur Einrichtung nach Feng Shui finden Sie natürlich ebenfalls bei uns.


Zen im Mittelpunkt der japanischen Einrichtung

Der Zen-Buddhismus ist ein weiterer philosophischer Einfluss, den die japanische Einrichtung in sich trägt. Nach eigener Selbstauskunft hat der Zen-Buddhismus keine Lehre, sondern ist lediglich eine Praxis. Aber diese bringt einige Elemente in das japanische Wohnen ein: einen Fokus auf die wichtigen Dinge, den achtsamen Umgang mit der Umgebung und sich selbst und die bewusste Ablehnung des Materialismus, also des ständigen Strebens nach neuem Besitz. Japanische Einrichtung fokussiert sich darum eher darauf, notwendigen Besitz so reduziert wie möglich zu halten und unterzubringen, ohne die Ruhe zu stören. Auch der Wohntrend Wabi-Sabi gilt dafür als Anhaltspunkt.

Das ist der beliebte Scandi Style

Die andere Komponente des Japandi Stils ist der skandinavische Einrichtungsstil. Auch hier dreht sich alles um eine schlichte, minimalistische Einrichtung. Die Möbel sind – wie in Japan – sehr dezent und geradlinig. Noch dazu lieben die Skandinavier einen natürlichen Look mit viel Holz und anderen Naturmaterialien. Damit die eigenen vier Wände damit aber nicht zu kühl wirken, setzen die Nordlichter auf jede Menge Gemütlichkeit: Indirektes Licht ist für das beliebte Hygge Feeling dabei mindestens genauso wichtig wie wohnliche Deko-Accessoires oder kuschelige Textilien. So entsteht ein schlichter Look, der dennoch zum Entspannen einlädt.

Einrichten im Japandi Stil

Nun haben Sie also alles über die grundlegenden Wohnstile erfahren. Im Folgenden verraten wir Ihnen jetzt, wie Sie auch Ihr Zuhause im angesagten Japandi Stil einrichten. Viele weitere Tipps finden Sie auch in unserem Video unten oben!


Die Farben und Materialien für den Interior Trend

Die Farbpalette ist im Japandi dezent, aber trotzdem kräftig. Die schlichten, hellen Farben des Scandi-Styles treffen auf die oft dunklen Nuancen Japans. Besonders Naturtöne wie Braun, Beige und Terracotta sind hier beliebt, aber auch Grau, Weiß und Schwarz kommen immer mal wieder in der Einrichtung vor. Für farbliche Akzente können Sie Nuancen in Grün, Blau und Aubergine – auch gerne mal etwas kräftiger – nutzen.

Für den Japandi-Stil unverkennbar sind schwarze Details. Diese leiten nicht nur den Blick, sondern sind absolut typisch für den klassischen Wohnstil in Japan. Die einzelnen Möbelstücke und Wohnaccessoires sollten aber nicht zu plump wirken ─ sie zeichnen sich durch eine gewisse Sachlichkeit aus, die aber gleichzeitig auch filigran ist. Wenn Sie den Japandi-Look in Ihren vier Wänden umsetzen möchten, sind dunkle Hölzer damit ein absolutes Muss. Sollten Sie aktuell eher helle Holzmöbel besitzen, müssen Sie diese natürlich nicht gleich entsorgen. Wer mag, kann die Schmuckstücke auch mit einer Lasur oder Beize bearbeiten.

Ein absolutes Muss im Japandi: Kombinieren Sie dazu Materialien wie Bambus, Papier und Steingut! Gerade qualitativ hochwertige Materialen sowie natürliche Textilien sind ebenso essenziell. Baumwolle, Leinen, Jute und Wolle finden sich zum Beispiel auf Kissen, Decken und Teppichen wieder. Sie bringen gleichzeitig die nordische Gemütlichkeit ins Wohnkonzept. Wichtig dabei ist nur, dass die Stoffe keine auffälligen Muster aufweisen.


Die Möbel für den Japandi Stil

Um das Zuhause im Japandi-Stil einzurichten sind einige Möbel besser geeignet als andere. Vor allem niedrige Möbelstücke sind eine einfache Art, diesen Style in den eigenen vier Wänden umzusetzen. Hierfür eignen sich vor allem ein Futonbett, niedrige Polstermöbel oder bodennahe Beistelltische bestens. Filigrane Möbel mit klaren Linien und dünnen Beinen unterstreichen die schlichte Einrichtung im Japandi noch weiter. Auf große, sperrige Kommoden sollten Sie dagegen lieber verzichten.

Ähnlich wie beim Scandi Chic werden auch beim Japandi-Stil zeitlose Designklassiker bevorzugt. Achten Sie darauf, dass jedes Möbelstück in Ihren vier Wänden eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlt. Trotz der dunklen Farbe oder des rustikalen Materials sollten sie nicht zu massiv wirken. Sie sollten zudem multifunktional sein und mit ihrem zurückhaltendem Design überzeugen.

Extra-Tipp: Wenn Sie nicht Ihre ganze Einrichtung im japanischen Stil gestalten möchten, bieten sich auch einzelne Zimmer dafür an. Ein Wohnzimmer als besinnlicher Mittelpunkt, ein Gästezimmer als stilvoller Alleskönner, oder ein Schlafzimmer als ruhiges Refugium.


Deko für Ihr japanisch-skandinavisches Zuhause

Einen fernöstlichen Charme können Sie aber auch verbreiten, indem Sie auf wenige, aber dafür sehr besondere Deko-Objekte setzen. Sowohl der Scandi Chic als auch der japanische Einrichtungsstil betonen die Liebe zur Natur und Handwerklichen. Aus diesem Grund sind handgemachte Vasen, Geschirr und Accessoires in beiden Wohnstilen sehr gerne gesehen.

Da der skandinavische Wohnstil auf Gemütlichkeit durch kuschelige Decken, flauschige Teppiche und zahlreichen Kissen setzt, dürfen diese auch im Japandi nicht fehlen. Kombinieren Sie dazu dann ein paar japanische Deko-Objekte. Diese punkten durch ihre Funktionalität wie zum Beispiel ein Kerzenhalter oder eine Teekanne für die japanische Teezeremonie. Beide Stile haben zudem gemein, dass ihr Fokus auf natürlichen Elementen liegt.

Pflanzen sind hier also ebenfalls ein absolutes Muss. Dabei muss es sich nicht zwingend um einen Bonsai handeln. An der Wand sorgen Sie mit japanischem Wandschmuck mit Kalligraphie für ein schönes Gesamtbild.

Tipp: Beim diesem Wohntrend gilt außerdem: Bloß nicht zu viel. Understatement ist hier das A und O. Setzen Sie auf eine persönliche Note.

Extra-Tipp: Das sind unsere 6 Must-Haves für den Japandi Style

Sie wollen fernöstliches Flair und nordischen Charme zu sich nach Hause holen? Diese Accessoires helfen garantiert!

  1. Wände aus speziellem Shoji-Papier: Die leicht lichtdurchlässigen Wände sind wohl das erste, was einem bei der japanischen Einrichtung auffällt. Shoji-Wände (oder auch “Fusuma”) ermöglichen es den Bewohnern von japanischen Häusern, kleine Räume privat abzutrennen – ohne ganz vom Haus ausgeschlossen zu sein oder das Tageslicht auszusperren.
  2. Japanische Betten wie das Futonbett, haben auch bei uns Einzug gehalten. Allerdings sind in der japanischen Einrichtung Futons gemeint, die bei Tag zusammengerollt und in Einbauschränken oder hinter Shoji-Wänden versteckt werden. Sie können sich aber natürlich auch einfach für niedrige, japanisch inspirierte Betten entscheiden!
  3. Lampen aus Reispapier: Die Beleuchtung ist im Japandi Stil besonders wichtig. Setzen Sie am besten auf mit Shoji-Papier bespannte Leuchten, die Leichtigkeit und Wärme zugleich in Ihren Raum bringen.
  4. Schöne Sitzkissen sind in Japan deshalb unverzichtbar, weil das Leben nicht wie bei uns auf Sitzhöhe, sondern auf Bodenhöhe stattfindet. Matten oder Kissen schützen darum davor, sich auf dem kalten Boden zu verkühlen. Außerdem sehen diese Accessoires auch einfach toll aus!
  5. Tische aus Bambus oder Holz: Egal, welchen Raum Sie einrichten: Setzen Sie unbedingt auf niedrige Tische aus natürlichen Materialien. Diese sind nicht nur praktisch, sondern sorgen auch dafür, dass Sie in Einklang mit Ihrer Umgebung leben.
  6. Tansu werden die mit Metall beschlagenen Truhen-Kommoden genannt, die für die japanische Einrichtung so typisch sind. Aus japanischem Holz gefertigt, können darin allerlei Arten von Gegenständen aufbewahrt werden. 


Lese-Tipps für Sie: Die Inneneinrichtung ist Ihnen nicht genug und auch der Outdoorbereich soll im japanischen Look erstrahlen? Dann schauen Sie in unserem Magazin vorbei und lesen Sie alles über japanische Gärten! Und haben Sie schonmal etwas von ikigai gehört? Der japanische Weg zum Glück vollendet Ihre Japandi Einrichtung perfekt.