Porzellan

Inhalt
- Was ist eigentlich Porzellan?
- Von China nach Meissen – die Erfindung von Porzellan
- Ist Porzellan immer weiß?
- Wie pflegt man Porzellan?
In nahezu jedem Haushalt findet sich Gold – nämlich das sogenannte „weiße Gold“. Porzellan ist aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken, denn es ist eines der Materialien, die für die unterschiedlichsten Produkte unseres Alltags verwendet wird. Es gibt viele Sammler und Liebhaber von wertvollem Porzellan, weil es auch als Material für Kunstobjekte dient. Zumeist begegnet es uns in Form von Geschirr, als Tasse und Teller gebrauchen wir es täglich.
Im Geschirrschrank, als Deko- oder Sammelfigur in der Vitrine, als Statuette und Skulptur, oder auch als Vase findet das „weiße Gold“ Porzellan Verwendung. Generell gilt dabei: je feiner die Qualität von Porzellan ist, desto teurer aber leider auch empfindlicher ist es. Welche Form von Porzellan gesucht wird, das Westwing Magazin liefert für viele verschiedene Verwendungen Ideen und Inspirationen, die auch in den Themen-Sales erscheinen. Von der Lieblingstasse bis zum extravaganten Sammlerteller ist immer wieder ein passendes Schmuckstück dabei.
Was ist eigentlich Porzellan?
Porzellan ist eine Unterart von Keramik, die hauptsächlich aus Tonerde, Quarz und Mineralen hergestellt wird. Je nach der mengenmäßigen Zusammensetzung dieser Bestandteile wird nach Hartporzellan und Weichporzellan unterschieden. Generell gilt dabei, dass je höher der Anteil an Kaolin in der Mischung ist, desto härter ist das Produkt am Ende. Während sich die Herstellung von Hartporzellan vorwiegend auf das Europäische Festland konzentriert, wird in England, Japan und China vorwiegend Weichporzellan produziert. Porzellanstücke heben sich durch die feine weiße Optik und die je nach Stärke und Feinheit vorhandene Transparenz oder Transluzenz deutlich von anderer Keramik ab. Darüber hinaus lässt es sich auch durch den hellen Klang erkennen und von anderen Materialien unterscheiden. Das Material kommt auch bei der Herstellung von Isolatoren zum Einsatz, da es Elektrizität hervorragend isoliert und außerdem ein schlechter Wärmeleiter ist.Von China nach Meissen – die Erfindung von Porzellan
Chinesisches Porzellan ist bis heute weltweit beliebt und Produkte, die daraus gefertigt werden, können eine besonders feine Qualität haben. Die Bedeutung und die Bekanntheit von chinesischem Porzellan sind dabei kein Zufall, denn in China wurde Porzellan im 7. Jahrhundert nach Christus erfunden. Die wirtschaftliche Bedeutung des Handels mit Produkten aus diesem Material wurde dabei gleichermaßen erkannt, sodass die Zusammensetzung und die Herstellungsweise des weißen Goldes über lange Zeit geheim gehalten wurde und China eine Monopolstellung innehatte. Die Erfindung des europäischen Hartporzellans am 15. Januar 1708 und die damit einhergehende Blütezeit von deutschem Porzellan war eigentlich ein Zufall. Zu dieser Zeit glaubten immer noch viele Menschen, dass es möglich sei, Gold auf dem Wege der Alchemie herzustellen. Ein Verfechter dieser Idee war der sächsische Regent August der Starke. Dieser lies Johann Friedrich Böttger, der behauptet hatte dieses Verfahren zu beherrschen, auf die Festung Königsstein bringen. Angeblich sollte ihm die Exekution drohen, wenn ihm die Herstellung von Gold nicht gelingen würde. Die Aufsicht über Böttger bekam der Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Beiden zusammen gelang schließlich die Herstellung des ersten europäischen Porzellans. Noch im selben Jahr nach der Erfindung regte August der Starke die Gründung der Porzellanmanufaktur Meissen an. Allerdings wurde diese Gründung der ersten europäischen Porzellanmanufaktur erst am 23. Januar 1710, zwei Jahre später, verkündet und im Sommer des gleichen Jahres eingerichtet. Das seit 1722 verwendete Markenzeichen der Porzellanmanufaktur Meissen, die „Gekreuzten Schwerter“, steht seitdem bis heute weltweit für feinstes Porzellan in allen möglichen Formen. Inzwischen gibt es allerdings auch weitere namhafte Hersteller von Porzellanprodukten, wie zum Beispiel Villeroy und Boch, Rosenthal, Hutschenreuther, Seltmann Weiden, Kahla oder Arzberg. Deren Produkte sind heutzutage oftmals Alltagsgegenstände – eine Entwicklung, die Folge der zunehmenden Industrialisierung in der Porzellanherstellung im 20ten Jahrhundert ist.Ist Porzellan immer weiß?
Porzellan wird häufig auch als das „weiße Gold“ bezeichnet. Aber muss es deshalb immer weiß sein? Die überraschende Antwort ist Nein, denn es gibt diese Keramikart durchaus auch in anderen Farben. Natürlich kennen wir alle buntes Porzellan, bei dem Farben, in Form von Mustern wie zum Beispiel einem Blumendekor, Bildern oder sonstigen Designs eingebrannt werden, die Grundfarbe des Porzellans ist dabei dennoch weiß. Tatsächlich gibt es aber auch Porzellan in anderen Farben, wobei diesen Arten bei der Herstellung bestimmte zusätzliche Inhaltsstoffe beigemischt werden. Eine zartgrüne Farbe hat Seladon-Porzellan. Für diesen Effekt werden bei der Herstellung entweder der Glasur oder bereits vorher der Masse Chromverbindungen beigemischt. Das erste „grüne“ Porzellan gab es dabei bereits im ersten Jahrtausend in China. Schwarzes Porzellan hat die Handelsbezeichnung „Porcelaine noire“ und wurde von der Marke Rosenthal auf den Markt gebracht. Farbgebend sind dabei Oxydbeimischungen, die allerdings auch dafür sorgen, dass dieser Art von Porzellan das Merkmal der Transparenz fehlt. „Porcelaine noire“ muss besonders sorgsam behandelt werden, wozu auch eine spezielle Pflege gehört. Keinesfalls dürfen diese Produkte in die Spülmaschine und auch beim manuellen Spülen muss auf Spülmittel verzichtet werden. Dem heißen Wasser kann lediglich etwas Essig beigemischt werden, falls man in einer Region mit hohem Kalkanteil im Wasser lebt. Werden dem Porzellan bestimmte Mangansalze oder Goldverbindungen zugefügt, bekommt es dagegen ein rosa Färbung und wird als Rosa-Porzellan bezeichnet. Braunes Porzellan wird besonders oft für die Herstellung von Kochgeschirr, Backformen oder Bratgeschirr verwendet. Dabei sind Metalloxyde die Farbgeber.Wie pflegt man Porzellan?
