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Grillen auf dem Balkon

Ob mit der Familie, den Freunden oder gar allein: Sobald sich die warme Jahreszeit von ihrer sonnigen Seite zeigt, gibt es bei den Grillfans einfach kein Halten mehr. Doch wo den geliebten Grill anschmeißen, wenn man keinen Garten oder eine Terrasse besitzt? Wir haben ein wenig recherchiert, um zu klären, ob das Grillen auf dem Balkon erlaubt ist, welche Einschränkungen es dabei gibt. Und worauf Sie unbedingt achten müssen, um Nachbarn oder Vermieter nicht zu verärgern, wenn Sie Burger auf dem Balkon machen möchten. Denn wenn Sie ein paar einfache Tipps berücksichtigen und den richtigen Grill wählen, können Sie sich das Leben definitiv leichter machen.

Darf man auf dem Balkon grillen?

Die wohl wichtigste Frage lautet: Darf man auf dem Balkon grillen? Tatsächlich ist die Rechtslage hierzu nicht eindeutig. Denn auf dem Balkon, der Terrasse und im Garten darf grundsätzlich gegrillt werden. Wussten Sie nämlich, dass Grillen als „sozialadäquate Handlung“ gilt und somit geduldet werden muss? Aus diesem Grund ist das Grillen auf dem Balkon oder der Dachterrasse nicht zwangsläufig verboten. Ob Sie auf Ihrem Balkon allerdings Ihren Grill benutzen dürfen, ist eine andere Sache. Ein Blick in den Mietvertrag oder die Hausordnung schafft hier Klarheit.

kleiner Balkon mit roten Balkonmöbeln

Grillen auf dem Balkon – was ist erlaubt?

Das Grillen auf dem Balkon oder der Dachterrasse ist zwar nicht per se verboten, führt aber oft zu Streit mit den Nachbarn oder dem Vermieter. Da es hierzu im Miet- bzw. Wohnungsrecht keinen anwendbaren Paragraphen gibt, lassen sich unzählige Gerichtsentscheidungen zum Thema Grillen finden. Vor allem in den Sommermonaten ist Grillen bei den Deutschen beliebt und muss gedudelt werden. Allerdings gibt es hier stets eine Grenze des Zumutbaren. Ob Sie also auf Ihrem Balkon mit einem Holzkohlengrill Ihre Bratwurst bräunen oder nicht doch lieber den kleinen Elektrogrill wählen, ist tatsächlich nicht unerheblich. Die wichtigsten Fragen zum Grillen auf dem Balkon möchten wir Ihnen hier beantworten.

Wie oft und wie lange darf man auf dem Balkon dem Grillen?

Uhr

Tatsächlich gibt es keine zeitlichen Vorgaben, wie oft oder wie lange Sie auf Ihrem Balkon grillen dürfen. Fühlen sich Ihre Nachbarn aber durch den Rauch oder den Lärm belästigt, sollten Sie das Gespräch suchen und ein Kompromiss schließen. Tipp: Achten Sie unbedingt auf die Ruhezeiten im Haus, wenn Sie Freunde zum Grillen einladen. In der Regel gilt in der Zeit von 13 bis 15 Uhr und von 22 bis 7 Uhr – an Sonn- und Feiertagen bis 9 Uhr unbedingte Ruhe.

Wann ist das Grillen auf dem Balkon verboten?

Verboten ist das Grillen auf dem Balkon, wenn es im Mietvertrag oder der Hausordnung steht. Deshalb vor dem Angrillen unbedingt noch einmal nachlesen, um Ärger zu vermeiden. Halten Sie sich nämlich nicht ans Grillverbot, droht im schlimmsten Fall eine Kündigung Ihres Mietvertrags.

Ist das Grillen auf dem Balkon in Mietwohnungen erlaubt?

Gerade Mieter sind sich oft unsicher, wenn es ums Grillen auf dem Balkon geht. Was sagt das Mietrecht dazu? Wenn das Grillen auf dem Balkon laut Mietvertrag oder Hausordnung nicht verboten ist, dürfen Sie als Mieter auch auf dem Balkon Ihrer Wohnung den Grill anheizen. Allerdings gibt es Gerichtsurteile, die besagen, dass das Grillen mit einem Holzkohlengrill auf dem Balkon einer Mietwohnung in einem Haus mit mehreren Parteien immer unzulässig ist. Ein Nachbar könnte sich von dem Qualm gestört fühlen.

Dürfen Wohnungseigentümer auf dem Balkon oder der Terrasse grillen?

Laut einem Urteil des Landgericht Stuttgart (10 T 359/96) darf ein Wohnungseigentümer bis zu drei Mal im Jahr auf seinem Balkon oder der Terrasse grillen. Allerdings kann das Grillen im Außenbereich per Mehrheitsbeschluss durch die Wohnungseigentümergemeinschaft verboten werden.

Mit diesen Strafen müssen Sie rechnen, wenn Sie sich nicht an die Vorgaben halten

Halten Sie sich nicht an die Vorgaben aus der Hausordnung oder dem Mietvertrag, droht nicht nur Ärger mit den Nachbarn oder dem Vermieter. Im schlimmsten Fall flattert Ihnen eine Abmahnung oder gar eine Kündigung oder Klage ins Haus bzw. in die Wohnung.

Wie kann man sich gegen Grillen auf dem Balkon wehren?

Perspektivenwechsel: Fühlen Sie sich durch grillenden Nachbarn belästigt? Dann suchen Sie zunächst das Gespräch, um die Situation friedlich zu klären. Immerhin wohnen Sie ja nebeneinander und in der Regel sind beide Parteien um ein gutes Verhältnis bemüht. Sollte das allerdings nicht fruchten, haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • Mithilfe eines Unterlassungsanspruches können Sie sich gegen grillenden Nachbarn wehren. Dieser lässt sich durchsetzen, wenn Sie durch die Rauchbelästigung beispielsweise Ihre Fenster nicht öffnen oder den Außenbereich nicht nutzen können. Wohnen Sie allerdings zur Miete, müssen Sie sich die Ansprüche des Vermieters abtreten lassen.
  • Natürlich können Sie auch den Vermieter darüber informieren und notfalls mit einer Mietminderung drohen. Diese ist aber nur rechtens, wenn Sie vorab eine schriftliche Aufforderung zur Schadensbehebung an den Vermieter vornehmen. Falls Sie sich tatsächlich zu diesen Schritten entscheiden, ist es ratsam vorab das Mietrecht zu Rate zu ziehen.
  • Alternativ lässt sich auch ein Schlichtungsverfahren einleiten oder eine Klage.

Alternativen zum Grillen auf dem Balkon

Auswärts Grillen als Alternative zum Grillen auf dem Balkon

Kommt Grillen auf dem Balkon für Sie nicht infrage oder ist es ohnehin verboten, müssen Sie sich Alternativen überlegen. Haben Sie bei sich zum Beispiel einen Park um die Ecke, lässt sich auch dort grillen. Vorausgesetzt, es ist natürlich gestattet. Ebenso eignen sich öffentliche Grillplätze in der Nähe sehr gut. So können Sie trotz Grillverbot auf dem eigenen Balkon mit Familie und Freunden gemütlich grillen. Allerdings bewegen Sie sich hier nicht auf privatem Gelände und oft tummeln sich bei sonnigem Wetter viele Grillfans auf den öffentlichen Flächen.

Welcher Grill eignet sich für den Balkon?

Es gibt Holzkohle-, Elektro- und Gasgrills. Vor allem letztere sind für Balkone sehr gut geeignet, da die Rauchentwicklung hier geringer ist. Im Folgenden nennen wir Ihnen die Vor- und Nachteile der unterschiedlich Grillmodelle:

Grillen mit Holzkohle auf dem Balkon

Grillen auf dem Balkon oder der Dachterrasse mit Holzgrill

Wenngleich das Grillen auf dem Balkon erlaubt ist, gibt es bei der Durchführung oft Einschränkungen. So verbieten viele Vermieter die Verwendung eines Holzkohlengrills. Ist das berechtigt?

Vorteile:

  • typischer Geschmack durch Raucharoma
  • Holzkohle ist vergleichswiese günstig

Nachteile:

  • starke Rauchentwicklung
  • dauert lange
  • Asche muss fachgerecht entsorgt werden
  • Funkenflug kann gefährlich sein
  • Hitze nur schwer regulierbar

Grillen auf dem Balkon mit Gasgrill

Grillen auf dem Balkon mit Gasgrill

Ob Sie mit einem Gasgrill auf Ihrem Balkon grillen dürfen, ist mit Sicherheit in Ihrem Mietvertrag oder der Hausordnung festgelegt.

Vorteile:

  • keine Rauchentwicklung
  • Hitze lässt sich unkompliziert regulieren
  • schnell einsatzbereit

Nachteile:

  • der typische Grillgeschmack fehlt
  • Umgang mit der Gasflasche sollte geübt sein
  • Aufbau kann durchaus zeitintensiv sein

Grillen auf dem Balkon Elektrogrill

Grillen auf dem Balkon mit Elektrogrill

In der Regel haben Vermieter nichts dagegen, wenn Sie gelegentlich mit einem elektronischen Grill auf Ihrem Balkon grillen. Dennoch empfiehlt es sich auch hier vorab in den Mietvertrag oder die Hausordnung zu gucken.

Vorteile:

  • sind nahezu rauchfrei
  • funktionieren ohne Glut und offene Flamme
  • auch für kleine Balkone super geeignet

Nachteile:

  • der typische Grillgeschmack fehlt
  • oft nur geringes Platzangebot auf dem Rost
  • Stromanschluss notwendig

Was kann man gegen Rauch beim Grillen machen?

Während die einen von dem einzigartigen Geschmack von Grillgut schwärmen, das auf dem Holzkohlegrill zubereitet wurde, ist der dabei entstehende Rauch für viele ein Grund zum Ärgernis. Um die Rauchentwicklung beim Grillen im Zaum zu halten, haben wir hier ein paar Tipps für Sie:

  1. Verwenden Sie raucharme Holzkohle: Dürfen Sie zum Grillen auf dem Balkon einen Holzkohlengrill nutzen, entscheiden Sie sich beim Kauf auf hochwertige Grillbriketts. Zudem sollten diese vorab nicht zu feucht gelagert werden. Kokosbriketts sind übrigens besonders raucharm.
  2. Grillschalen sind das A und O: Oft lässt sich eine Rauchentwicklung nicht vermeiden, wenn etwas Fett von dem Grillgut in die Glut tropft. Verhindern Sie dies, indem Sie Grillschalen verwenden.
  3. Benutzen Sie einen Gas- oder Elektrogrill: In der Regel eignet sich für das Grillen auf dem Balkon ein Elektro- oder Gasgrill deutlich besser als ein Holzkohlegrill, da diese fast ohne Qualm auskommen.

Ist Grillen auf dem Balkon gefährlich?

Feuerlöscher

Ob das Grillen auf dem Balkon gefährlich ist, hängt davon ab, welchen Grill Sie verwenden. Denn tatsächlich ist das Grillen auf dem Balkon mit einem Holzkohlegrill deutlich gefährlicher als das Grillen im Freien. Das liegt daran, dass herumfliegende Funken schlimmstenfalls die Dekoration auf dem Balkon in Brand setzen können. Auch das Grillen mit einem Gasgrill kann gefährlich sein, wenn Sie sich nicht an die Sicherheitsvorschriften im Umgang mit einer Gaskartusche halten. Die geringste Gefahr entsteht beim Grillen mit einem Elektrogrill.

Achtung: Verbrennen können Sie sich allerdings an jedem Grill! Achten Sie deshalb darauf, den Grill möglichst separat aufzustellen, um unnötige Berührungspunkte zu vermeiden und warnen Sie insbesondere Kinder vor der Gefahr.

6 Tipps für mehr Grill-Freu(n)de

Last but not least kommt hier noch eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Fakten für mehr Freude am Grillen auf dem Balkon. Wenn Sie sich an die sechs Punkte halten, steht einem fröhlichen Grillfest eigentlich nichts im Weg:

1. Informieren statt Strafe kassieren

Ist das Grillen auf den Balkonen in Ihrem Haus überhaupt erlaubt? Ein Blick in die Hausordnung oder den Mietvertrag verrät, ob es hier Einschränkungen oder gar Verbote gibt.

2. Nicht ohne Ihre Nachbarn

Besteht die Gefahr, dass Sie Nachbarn mit Ihrem Grillabend unbeabsichtigt „belästigen“, geben Sie diesen die Chance, sich darauf vorzubereiten. Informieren Sie sie über Ihr geplantes BBQ auf dem Balkon oder laden Sie Ihre direkten Nachbarn doch einfach zur Party oder auf eine Grillwurst ein.

3. (Fast) ohne Rauch geht’s auch

Wo gegrillt wird, entsteht Rauch. Halten Sie diesen aber im Rahmen und nutzen Sie einen Grill, dessen Rauchentwicklung möglichst gering ist. Außderm helfen Grillschalen dabei, austretende Flüssigkeit aufzufagen. So tropft sie nicht in den Grill bzw. auf die Kohle und es qualmt weniger aus dem Grill.

4. Immer mit der Ruhe

Partylärm stört viele Nachbarn. Das gilt übrigens nicht nur beim Grillen. Deshalb die Lautstärke minimieren und Ruhestörung vermeiden.

5. Weniger ist mehr

Im Sommer grillen wir alle gerne. Sie sollten aber nicht zum Dauergriller werden, denn selbst die liebsten Nachbarn freuen sich über ruhige Abende auf dem eigenen Balkon. Deshalb verzichten Sie besser darauf, den Grill mehrmals pro Woche anzuschmeißen – außer es handelt sich um einen Elektro- oder Gasgrill und Sie “kochen” nur für wenige Personen.

6. Machen Sie es sich schön

Um die eigene Freude am Grillen zu feiern, können Sie sich stylishes Grillzubehör zulegen. Das lohnt sich auch, wenn Sie zu den Balkon-Grillern zählen. Und falls Sie etwas mehr Budget zur Verfügung haben, fällt vielleicht auch noch das eine oder andere Deko-Accessoire für Ihren Balkon ab.


Lese-Tipps: Wir hoffen, unser Artikel zum Thema Grillen auf dem Balkon hat alle Ihre Fragen beantwortet und Sie gehören zu den glücklichen Mietern bzw. Wohnungseigentümern, die auf ihrem Balkon grillen dürfen. Falls Sie noch Tipps für Ihre nächstes BBQ mit Freunden brauchen oder auf der Suche nach ausgefallenen Grill- und Beilagenrezepten sind, werfen Sie doch einmal einen Blick in unseren Artikel Grillen leicht gemacht!