Das Corona-Reisejahr für Itchyfeet

Weiteres über Sarah von Itchyfeet
In meiner Freizeit treffe ich mich gern mit Freunden in meinen Lieblingscafés, lese auf meinem Balkon oder Schaukelstuhl, schlendere über Wochenmärkte oder unternehme Erkundungen in der Natur. Daneben suche ich meinen Ausgleich im Yoga und genieße mein Dasein als stolze Tante.
Gerade während der Zeit der Selbstisolation im Frühling 2020 war ich froh die Möglichkeit zu haben viel Zeit mit meiner Familie verbringen zu können.
Unser Interview mit Sarah von Itchyfeet
Bist Du dieses Jahr gereist? In welche Länder bist Du hierbei geflogen/ gefahren? Oder hast Du Deinen Urlaub in Deutschland verbracht? Wie sind Deine Erfahrungen dabei gewesen?
Das Jahr 2020 begann vielversprechend. Schon im Januar flatterten die ersten Kooperationen in mein E-Mail-Postfach für Aufträge nach Kopenhagen und St. Petersburg. Auch privat freute ich mich darauf meine erste Fernreise seit einigen Jahren zu planen – nach Kambodscha sollte es gehen. Wenige Wochen später war klar, dass die Reisen auf unbestimmte Zeit verschoben werden mussten.
Als sich die Lage im Juni etwas entspannt hatte, wollte ich die Gelegenheit für eine Reise nicht entgehen lassen. Mir schwebte ein Roadtrip durch Brandenburg vor, doch auch nach dem Meer und dem mediterranen Leben sehnte ich mich und so setzte ich mich nach langem Grübeln in den Flieger und reiste an die kroatische Küste nach Zadar. In früheren Zeiten hätte ich vermutlich den Zug als Transportmittel gewählt, da ich als Slow Travellerin gerne mit der Bahn durch Europa reise, aber diesmal war mir wohler bei dem Gedanken möglichst schnell und mit möglichst wenig Kontakt zu anderen Reisenden am Ziel anzukommen.
Ungewohnt empfand ich es, die Gesichtsmaske so lange am Stück zu tragen. Vom Betreten des Flughafens in Frankfurt bis zum Verlassen der Ankunftshalle in Zadar. Aber diese Einschränkung nahm ich gern in Kauf und fühlte mich in allen Situationen sicher. Ich sah nur sehr wenige „Einzelfälle“, die sich nicht an die Maskenpflicht hielten. Alles lief sehr organisiert ab. An die Fluggäste wurde Desinfektionsmittel verteilt und beim Aussteigen aus dem Flugzeug gab es spezielle Reglungen, um Gedränge in den Gängen zu verhindern.
Auch in Kroatien empfand ich die die Lage als entspannt. Verhältnismäßig wenige Touristen spazierten durch die Altstadt von Zadar und sogar an solch beliebten Orte, wie dem Nationalpark Plitvicer Seen, tummelten sich deutlich weniger Menschen.
Trotz der ungewohnten Situation, die ihre Maßnahmen und Regeln mit sich bringt, konnte ich meinen Kroatienurlaub in vollen Zügen genießen und würde mich wieder dafür entscheiden in das Flugzeug zu steigen, sollten die Infektionszahlen am Reiseziel niedrig sein.






Erzähle uns allgemein etwas über Deine Gedanken und Erfahrungen. Wie hast Du das Jahr für Dich erlebt im Zusammenhang mit dem Thema Reisen und wie siehst Du die Zukunft des Reisens bzw. auch die Zukunft Deines Blogs.
Als Reisejournalistin und Bloggerin hat mich Corona mehrere Monate zu einer Pause gezwungen. Fast alle Aufträge wurden abgesagt und ich musste mich finanziell stark einschränken. Glücklicherweise fiel die Arbeit an meinem zweiten Buch, einem Reiseführer über Frankfurt, genau in die Zeit, in der das Reisen nicht möglich war. Die Planung, Recherche und das Erstellen der Fotos verlief zwar nicht ganz so reibungslos, wie ich es einige Monate zuvor erhofft hatte, aber die Arbeit an diesem umfangreichen Projekt war ein wichtiger Lichtblick in der unsteten Zeit.
Mittlerweile ist die Auftragslage für meine Blogs und meine Arbeit als Reisejournalistin wieder sehr stabil. Trotzdem hat mich die Krise einiges gelehrt. Nicht nur, was wirklich zählt im Leben – so kitschig das klingen mag – auch was mein Leben als Selbstständige betrifft.
Dass der Tourismus wieder anlaufen konnte, stimmt mich natürlich sehr froh. Auch wenn die Art des Reisens sich sicherlich noch eine Weile verändern und an die Lage anpassen wird. Urlaub vor der Haustür liegt im Trends, Roadtrips stehen derzeit höher im Kurs als Flugreisen, was der Umwelt natürlich sehr zuträglich ist. Leider sind dafür lange Bahnreisen durch Europa weniger attraktiv.
Wenn sich die Lage weiter normalisiert, würde ich mir wünschen, wir alle würden unser Privileg die Welt bereisen zu dürfen wieder mehr schätzen lernen und unseren wunderschönen Planeten bewusster und respektvoller entdecken.


