Alles über die Clubhouse App und ein Update zum Datenschutz
Facebook, TikTok, Instagram, Snapchat: haben wir denn noch nicht genug soziale Netzwerke, fragen sich hier viele. Clubhouse ist ein soziales Netzwerk mit ausschließlich Audio-Inhalten. Sie können sich das wie einen Live-Podcast zum Mitreden vorstellen. Besonders mit Twitter wird es oft verglichen - nur eben mit Ton statt Text. Allerdings weitet auch der Kurznachrichtendienst die Tests für seine sehr ähnliche Option bereits aus. Am 18. Januar 2021 schaffte es die Trend App, sich Platz 2 der deutschen App Charts von Apple noch vor Telegram zu ergattern. Und plötzlich hat sie auch zwei Millionen aktive Nutzer. Wen, warum, wieso und weshalb – wir klären Sie über die Clubhouse App auf!

Facebook, TikTok, Instagram, Snapchat: haben wir denn noch nicht genug soziale Netzwerke, fragen sich hier viele. Clubhouse ist ein soziales Netzwerk mit ausschließlich Audio-Inhalten. Sie können sich das wie einen Live-Podcast zum Mitreden vorstellen. Besonders mit Twitter wird es oft verglichen – nur eben mit Ton statt Text. Allerdings weitet auch der Kurznachrichtendienst die Tests für seine sehr ähnliche Option bereits aus. Am 18. Januar 2021 schaffte es die Trend App, sich Platz 2 der deutschen App Charts von Apple noch vor Telegram zu ergattern. Und plötzlich hat sie auch zwei Millionen aktive Nutzer. Wen, warum, wieso und weshalb – wir klären Sie über die Clubhouse App auf!
Eine Einladung für die Clubhouse App bekommen – so geht´s
Sie wissen noch gar nicht, was Sie erwartet und sollen sich schon um eine Einladung kümmern? Ja, denn momentan kann man nur über einen Nutzer in die App eingeladen werden. Jedoch hat jedes Mitglied erstmal nur zwei Einladungen zum Verschicken frei. Deswegen auch der Hype! Die Exklusivität erzeugt den Fear of missing out-Effekt (FOMO). Jeder möchte gerne Teil davon sein!
Allerdings – wenn man aktiv in der App ist und an Gesprächen teilnimmt – bekommt man weitere Einladungen gutgeschrieben. Und: in Zukunft soll es auch ohne Einladungen funktionieren – nur ab wann ist die Frage. Die Gründer der App begründen es damit, dass sie sich gerade noch im Beta Stadion befindet und sie keine Überlastung haben möchten.
Voranmelden und einen Nutzernamen sichern können Sie sich übrigens in jedem Fall schon über den App Store. Bereits angemeldete Kontakte sehen dann auch schon, dass Sie sich registriert haben und können den Zutritt gewähren. Achtung, Datenschutz! Denn genau dafür muss man der App zunächst den Zugriff auf seine Kontakte gestatten.
Geschicktes Konzept und schon von WhatsApp bekannt: Nutzer in der App zu verbinden, um sie zu behalten. Dazu lässt sich der Anbieter Telefonnamen und Telefonnummern aus dem Adressbuch geben.
Übrigens werden die Einladungen sogar auf Ebay Kleinanzeigen verkauft – wirklich verrückt! Allerdings ist hiervon abzuraten, denn für seine „Eingeladenen“ ist man quasi «verantwortlich». Für den Faux-Pas des einen fliegen dann beide raus.
Der Podcast “Doppelgänger Tech Talk“: nachdem die Clubhouse-App in dem Podcast vorgestellt wurde, entstand die Telegram-Doppelgänger-Podcast-Gruppe. Die Idee dazu war ein Schneeballsystem. Jeder, der dort die Einladung bekam und sich anmeldete, war verpflichtet, seine zwei Einladungen wieder innerhalb der Gruppe weiterzugeben.
Die Facts – so funktioniert die Clubhouse App
Im Frühjahr 2020 wurde sie bereits veröffentlicht und ist daher schon ein paar Monate alt. Zeit genug, sie genauer unter die Lupe zu nehmen. Allerdings geht das gerade nur mit dem iPhone, denn momentan ist sie nur für iOS-Geräte geeignet. In der Zukunft soll es aber auch für Android funktionieren, nämlich ab circa Frühjahr/Sommer. Das kündigte das Unternehmen an.
In der Clubhouse App: so sieht es aus – die Symbole
Öffnen Sie die App, kommen Sie erstmal auf die Startseite mit einer Symbolleiste oben. Dort können Sie anderen Nutzern folgen und Gesprächsthemen betrachten (Lupen-Symbol) und auch den Kalender mit kommenden Talks (Kalender-Symbol) betrachten. Unter dem Briefumschlag-Symbol hingegen können Sie Ihre Einladungen verschicken. Die Glocke zeigt Benachrichtigungen für beigetretene Freunde und neue Follower an. Und Ihr Profil bearbeiten Sie mit einem Klick auf das Symbol ganz rechts – Ihr Profilbild.
Im unteren Bereich gibt es noch ein Viereck aus Punkten. Klicken Sie darauf, sehen Sie Personen, denen Sie folgen, wann sie zuletzt online waren. Dort können Sie auch einen Raum mit diesem Personen starten.
Links daneben ist ein großer grüner Button “Start a room”. Dort können Sie einen eigenen Raum starten.
Hier ein Beispiel für “Explore”:

Das erwartet Sie – die Räume und Rollen
Caro Daur, Joko Winterscheidt oder auch Christian Lindner – alle sind sie schon dabei. Denn selbst für den Wahlkampf ist die App schon wichtig. Clubhouse hat das Konzept, Menschen eine Stimme zu verleihen, die gehört wird. Nachdem auch Podcasts gerade mehr denn je boomen, ist das ein smartes Konzept. Hier gibt es verschiedene Räume dafür, in denen Gespräche zu den verschiedensten Themen abgehalten werden. Wenn Sie bestimmte Themen besonders interessieren, können Sie auch passenden Klubs beitreten. Sie haben dann die Wahl, ob Sie dem Gespräch zuhören oder daran teilhaben. Genauso entscheiden Sie, ob Sie selbst einen Raum für alle Nutzer erstellen oder lieber unter sich bleiben möchten durch den privaten Raum mit Freunden. Likes, eine schriftliche Kommentar-Funktion und ein Postfach für private Nachrichten gibt es nicht.
Es gibt also 3 verschiedene Rollen:
- Moderator
- Sprecher
- Zuhörer
Jeder neue “Raum” wird von einem Moderator erstellt. Dieser kann dann die Sprecher einladen. Auch Zuschauer können währenddessen eine Einladung zum Sprecher vom Moderator erhalten und selbst entscheiden, ob sie diese annehmen möchten. Andersrum kann der Zuhörer aber auch virtuell seine Hand heben und somit eine Sprecher Rolle beantragen. Die Themen erahnt man dann meist anhand der eingeladenen Redner. Sobald eine Audiositzung aktiviert ist, erhält jeder, der diesen Lautsprechern folgt, eine Benachrichtigung darüber. Sie können dann nach Belieben in Gespräche ein- und aussteigen.
Emojis in den Räumen
Auch in Räumen gibt es Symbole (Emojis), die wir Ihnen hier erklären:
- Das Party-Emoji/ Konfetti: Es steht für neu angemeldete Nutzer und verschwindet 7 Tage nach Anmeldung.
- Das Peace bzw Victory-Zeichen: Es steht für “Leave quietly”. Sie drücken darauf, um einen Raum zu verlassen.
- Das Hand-Zeichen: Wenn Sie zu einem Talk als Sprecher beitragen möchten, beantragen Sie dies durch das Klicken darauf.
- Das Plus-Symbol: Hier laden Sie andere Nutzer in einen Raum ein.
Das eigene Profil und die Follower
Jeder Nutzer hat ein Profil. Die App fordert einen dafür auf, sich mit dem richtigen Namen anzumelden. Neben einem Foto kann man hier sehen, welchen Mitgliedern eine Person folgt und welche ihr wiederrum folgen. Wenn Sie mehr Follower bekommen möchten, sollten Sie möglichst oft eine Sprecher Rolle einnnehmen und sich einbringen. Auch sieht man im Profil, welches Mitglied den Nutzer in die Clubhouse App eingeladen hat. In ihrem Profil können Sie auch die Einstellungen für die App verwalten.
Räume und Personen zum Folgen finden
Mit einem Klick auf den Kalender können auch Sie neue Personen finden, denen Sie folgen möchten. Indem Sie dort sehen, welche aktuellen Talks Sie interessieren. Und den agierenden Personen können Sie dann auch für kommende Talks folgen, indem Sie auf deren Profile klicken und auf den “Follow” Button drücken.
Wer steckt hinter der Clubhouse App und wie finanzieren sie sich?
Erfinder der Clubhouse-App sind Paul Davison und Rohan Seth. Sie sind Inhaber des Start-ups Alpha Exploration Co. mit Sitz in den USA. Das sind übrigens ehemalige Mitarbeiter von Google und Pinterest und haben in diesem Bereich daher ein mächtiges Know How. Finanziert wird die App momentan rein durch Investoren. Laut “Forbes” bekam Clubhouse zum Beispiel rund 12 Millionen US-Dollar von der Investmentfirma Andreessen Horowitz.
Experten warnen: die Clubhouse App und der Datenschutz
Achtung vor dem Installieren! Denn größter Kritikpunkt der App ist der Datenschutz. Die App benötigt neben Ihrem Klarnamen den Zugriff auf die Kontakte auf Ihrem Handy. Und da somit ohne Einwilligung der Kontakte personenbezogene Daten an das Unternehmen übermittelt werden, ist das datenschutzrechtlich enorm bedenklich. Nicht zu vergessen ist dabei die Verarbeitung von Daten in den USA. Und die USA gelten für uns als ein datenschutzrechtlich unsicheres Drittland. Zudem zeichnet die App alle Gespräche auf – eigentlich nur während der Runde und danach sollen sie wieder gelöscht werden. Wenn es aber Beschwerden zum Gespräch wegen Verstößen gibt, wird die Aufzeichnung behalten. Usern ist das Mitzeichnen jedoch strengstens verboten. Ebenfalls bedenklich: es wird bei Clubhouse kein Ansprechpartner für Datenschutzanfragen genannt. Besonders kritisch ist es jedoch nicht für Privatpersonen, sondern bei Angestellten, die die App über das Diensthandy verwenden.
Auch die Stiftung Warentest warnt übrigens aufgrund dem schlechten Datenschutz vor der App!
Update: Chinas Staatsführung hat die App bereits wegen zu heiklen politischen Debatten gesperrt! Witzig, denn die App nutzt die Plattform einer chinesischen Firma namens Agora. Und deren Server können potentiell der chinesischen Regierung Zugriff darauf geben. Daher ist nun geplant, die App mehr zu verschlüsseln.
Fazit: Alle Vor- und Nachteile der Clubhouse App in der Übersicht
Fraglich! Denn momentan kann man nicht sagen, ob die App auch „nach Corona“ noch gehypt wird. Auch wie sich ihre Qualität in Bezug auf die Gespräche verändern wird, wenn immer mehr Nutzer dazukommen, kann man schwer einschätzen. Hier werden dann komplexe Algorithmen der App benötigt, damit die User passende Räume für sich finden. Für die Social Media-Riesen Instagram und Facebook ist die App aber keine wirkliche Konkurrenz, da es sich eben nur um auditive Beiträge handelt. Und wir kennen es von ihnen ja schon: eventuell fügen sie das auditive Feature auch einfach wieder ihren Apps hinzu. Dann könnte die Clubhouse App auch bald schon wieder in Vergessenheit geraten.
Die Vorteile:
- Live-Diskussionsrunden mit unterschiedlichen Leuten
- Interessante Interaktionen zwischen Menschen, die sonst eher nicht in Kontakt getreten wären.
- Mehr Austausch und Nähe während des Lockdowns und im Home-Office
- Alle Gespräche finden im selben Moment statt und sind top aktuell
- Da die App auch von Politikern viel genutzt wird, wird sie auch für die kommende Bundestagswahl genutzt. Politiker finden hier besonders Ansprache zu der jüngeren Wählerschaft
- Die typischen Social-Media-Algorithmen werden ausgetrickst
- Ideale Plattform für Marketing-Themen wie Personal Branding und Influencer Marketing
Die Nachteile:
- Nur auf Einladung verfügbar, FOMO entsteht – und das Gefühl, ausgeschlossen zu werden
- Derzeit nur für iOS und iPhone-Besitzer
- Ein Gruppenzwang für Influencer ist entstanden, dort aktiv zu werden
- Die App verlangt Zugriff auf gespeicherte Kontakte
- Kein Hass und keine Beleidigungen sind erwünscht – doch wie kann man das auf Dauer verhindern? Momentan gibt es zu wenig professionelle Moderation, lediglich Guidelines
- Es wird viel getratscht durch die freie Rede mancher Gesprächsteilnehmer und man kann Dinge, die gesagt wurden, nicht mehr rückgängig machen. Vor allem bezogen auf Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, der rausließ, dass er während Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Corona-Krise gerne Candy Crush spielt. Ein Skandal entfachte somit bereits.
- Gehörlose Menschen werden ausgegrenzt
- Dass es künftig kostenpflichtige Räumen geben soll – besser gefällt uns ein «Tipping-Modell» (eine Art Trinkgeld-Spende-Möglichkeit)
Wir hoffen nun, wir konnten Sie in Bezug auf die Clubhouse App aufklären! Ob Sie Mitglied sind oder nicht – wir freuen uns, dass Sie sich von uns inspirieren lassen! Ihr Westwing-Team
Lese-Tipp: Klicken Sie auch in unseren Artikel zur Houseparty App!