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Mann auf Schiff

Wir werden leider noch lange mit dem Virus leben müssen! Machen wir das Beste draus…

Weiteres zu Daniel von Fernwehblog

Als ehemaliger DJ auf einem Kreuzfahrtschiff und Reisender aus Leidenschaft war ich vor allem in den letzten 15 Jahren sehr viel unterwegs. Von den Seychellen über Ägypten bis in die Karibik und sogar nach Hawaii führten mich dabei meine Wege, aber auch Skandinavien und vor allem mediterrane Länder wurden fleißig bereist. Und ich habe noch lange nicht genug  gesehen. Darum will ich noch viel und weit reisen, am Liebsten gemeinsam mit meiner kleinen Familie die Welt entdecken, jede Menge fotografieren und in meinem Reiseblog ausführlich darüber berichten. Mein erklärtes Ziel dabei ist es möglichst ungeschminkt zu zeigen was man als Tourist erlebt und dabei Tipps und Inspiration für Reisen allgemein zu bieten. Was als Reisetagebuch eines Single auf Reisen begann, hat sich mittlerweile zu einem ausgewachsenen Familienreiseblog entwickelt. Letzteres hat bei mir nicht nur den Lebensmittelpunkt, sondern auch den Blickwinkel und die Geschwindigkeit des Reisens stark verändert. Mittlerweile bin ich sogar Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten, damit ist der eigene Blog längst mehr als nur ein liebgewonnenes Hobby.

Unser Interview mit Daniel von Fernwehblog

Bist Du dieses Jahr gereist? In welche Länder bist Du hierbei geflogen/ gefahren? Oder hast Du Deinen Urlaub in Deutschland verbracht? Wie sind Deine Erfahrungen dabei gewesen?

Ja, ich war 2020 tatsächlich auf Reisen in fremden Ländern – eigentlich unglaublich, wenn man jetzt so zurück blickt.
 
Das Jahr 2020 fing  wirklich gut an. Wir waren über die Feiertage und Silvester im wunderschönen Rom in Italien. Mit dem Flugzeug war das zu diesem Zeitpunkt noch kein Problem.
 
Mitte Februar stand dann eine neuntägige Familienreuzfahrt an Bord der AIDAmar von Mallorca in Spanien rund um die iberische Halbinsel bis nach Lissabon in Portugal und wieder zurück auf dem Reiseplan. Auch da sind wir noch problemlos hin und zurück geflogen.
 
Doch nach unser Rückkehr Ende Februar hat es mich dann scheinbar erwischt. Irgendwie muss ich den Coronavirus von unterwegs mitgebracht haben, doch ich fühlte mich nur zwei Tage krank und verschwendete keine Gedanken an Covid19. Dieses leidige Thema brodelte zu diesem Zeitpunkt erst langsam in den Medien hoch. Endgültige Gewissheit erhielt ich übrigens erst Ende Juli, als bei einem selbst bezahlten Antikörpertest ein sehr hoher Wert festgestellt wurde. Ich hatte wohl wirklich viel Glück dank eines sanften Verlaufes. Meine kleine Familie blieb Gott sei Dank komplett verschont.
 
Eine für Ende Mai geplante und bereites bezahlte Reise nach Korfu in Griechenland wurde dann abgesagt, das Geld von der Lufthansa erhielten wir erst drei Monate nach dem eigentlichen Reiseantritt zurück. Ohne den Rettungsplan der Regierung hätte ich mir das wohl abschminken können.
 
Stattdessen zogen wir dann ein anderes, eigentlich erst für den Sommer 2020 geplantes Projekt nach vorne und holten uns unser neuestes Familienmitglied, die belgische Schäferhündin Mira, nach Hause. Sie ist eine echte Bereicherung, vor allem für meine Frau und unsere dreijährige Tochter.
 
Mit so einem jungen Hund in unserer Mitte und der ständig lauernden Gefahr durch Corona weltweit, planten wir unseren Sommerurlaub relativ kurzfristig Mitte August an der deutschen Ostseeküste. Es ging mit dem eigenen Auto von Bad Tölz in Bayern quer durch Deutschland bis nach Grömitz an der Lübecker Bucht in Schleswig-Holstein. Die mehr als zwei Wochen dort waren wirklich schön, ein Reisebericht darüber folgt in Kürze.
 
Eigentlich sollten mich für 2020 geplante Kooperationen u.a. auf ein tradtionlles Plattbodenschiff in die Nordsee vor den Niederlanden, auf einer Seine-Flusskreuzfahrt durch Frankreich und als Highlight bis nach Jamaika in der Karibik führen. Doch verständlicherweise wurde all das coronabedingt abgesagt und schweren Herzens verschoben. Was davon  noch nachgeholt wird ist fraglich.
 
Nun steht im Herbst noch eine Woche Urlaub an, lasst Euch überraschen wohin sie uns führen wird.

Wo waren die Unterschiede zu anderen Reisen aus anderen Jahren?

Kurz gesagt war man bei der Planung und Ausführung einer Reise einfach sehr eingeschränkt. Die Fragen drehten sich um folgende Punkte:
 
·        Besteht eine akute Reisewarnung für das Reiseziel?
·        Wie sind die aktuellen Entwicklungen am gewünschten Zielort?
·        Hat das eigene Bundesland irgendwo Einreiseverbot?
·        Mit welchem Fortbewegungsmittel kommt man am sichersten zum Reiseziel?
·        Wo kommt man am Besten unter? (Noch dazu mit Hund)
·        Wie schützen wir uns und andere auf der gesamten Reise?
 
Für uns fiel daher im Sommer die Wahl ganz klar auf einen Ferienhaus an der Ostsee. Urlaub ohne die ständige Prüfung auf Fieber und Erkältungssymptome in einem Hotel, ohne Abstandsregeln und Masken und vor allem ohne schräge Blicke, wenn man mal kurz hüstelt.

Falls Du nicht verreist bist: Wie hast Du Deine Zeit zu Hause verbracht? Hast Du Dir für bestimmte Sachen besonders viel Zeit genommen oder etwas anders als sonst gemacht? Waren Deine Erfahrungen hierbei positiv/ negativ?

In der Zeit die ich zwangsläufig ohne Reisen verbringen musste, bin ich in erster Linie meinem Hauptjob nachgekommen, allerdings seit April im Homeoffice. Seit dem Ende meiner mehr als zehnjährigen Selbstständigkeit als DJ im  April 2019 bin ich im Marketing für einen großen bayerischen Automobilhersteller tätig, was mir sehr viel Spaß macht.
 
Durch das fehlende tägliche Pendeln blieb endlich mehr Zeit für das Familienleben. Auch für den Blog konnte ich einiges erledigen, was ich sonst immer auf die lange Bank geschoben habe. Momentan optimiere ich diverse Beiträge für die Suchmaschinen und mache einen Online-Fotokurs. Und mein Beitrag über vier tolle Ausflugsziele mit Kind und Hund in Oberbayern wäre sonst wohl auch nicht entstanden.

Erzähle uns allgemein etwas über Deine Gedanken und Erfahrungen. Wie hast Du das Jahr für Dich erlebt im Zusammenhang mit dem Thema Reisen und wie siehst Du die Zukunft des Reisens bzw. auch die Zukunft Deines Blogs.

Ich persönlich habe 2020 bereits abgehakt. Mein sonst so geliebter und immer gut gefüllter Taschenkalender war eindeutig die unnötigste Ausgabe für dieses Jahr.
 
Es war faszinierend zu bemerken, wie sehr man sich selbst schon auf die unbegrenzten Möglichkeiten mit genügend Geld überall auf der Welt hin reisen zu können eingestellt hat und wie schwer die Wahl auf ein Reiseziel in Deutschland fiel. Als Kind der Berge liebe ich das Meer und normalerweise bin ich mit dem eigenen Auto in gut fünf Stunden am italienischen Mittelmeerstrand. Sonne, Menschen und das Lebensgefühl sind dort gleich ganz anders als hier in Deutschland. Abschalten und Ankommen fallen mir persönlich in fremden Ländern, mit anderen Geräuschen, Gerüchen und Geschmäckern, wesentlich leichter.
 
Mehr als neun Stunden an die Ostsee zu fahren und dann trotzdem immer noch „nur“ in Deutschland zu sein ,waren erst einmal wieder eine kleine Herausforderung. Doch sie ist uns ganz gut gelungen. Dennoch will ich möglichst bald wieder unbeschwert über Ländergrenzen reisen können und das Kribbeln im Bauch spüren, wenn der Flieger abhebt oder das Kreuzfahrtschiff ablegt. Doch auch für die erste Jahreshälfte 2021 sehe ich bei allem Optimismus in Sachen freies Reisen schwarz.
 
Reisen an sich liegt in der menschlichen Natur. Wir sind neugierig und wollen unsere eigenen Erfahrungen machen. Darum denke ich, dass wir als Menschheit uns nicht so schnell  davon abbringen lassen. Aktuell haben wir eine Zwangspause mit der ganz groben Keule erhalten. Unser Planet hat jedoch Zeit zum Durchatmen erhalten und wir die Möglichkeit uns zu überlegen, wie wir weitermachen, sobald ein Heilmittel gefunden ist. Die Themen Nachhaltigkeit und alternative Energien, auch bei Fortbewegungsmitteln, sollten ganz klar in unserem Fokus stehen. Leider hat die Reiseindustrie einen gewaltigen Dämpfer erhalten und das wird wahrscheinlich viele positive Entwicklungen um Jahre zurückwerfen. Wir müssen dennoch jetzt die Weichen stellen für Autos, Züge, Flugzeuge und Kreuzfahrtschiffe mit alternativen Antrieben.  Sicher bin ich mir, dass die Reiselust Wege und Möglichkeiten finden uns wieder gefahrlos in ferne Länder zu bringen und dann hoffentlich auch mit mehr Rücksicht auf die Zukunft unserer Kinder und unseres einzigartigen Planeten.
 
Doch all das wird dauern und ich bin da ganz und gar im Team Drosten: Wir werden leider noch lange mit dem Virus leben müssen! Machen wir das Beste draus…