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Kleinen Baum fällen mit der Säge

„Achtung, Baum fällt!“ Wer diesen Spruch hört, kann sicher sein, dass in der näheren Umgebung gerade ein alter, kranker oder auch morscher Baum entfernt wird. Meistens erledigt diese Aufgabe dabei ein Fachmann. Zu groß ist das Risiko, wenn der Stamm samt Geäst in die falsche Richtung kracht! Wir erklären Ihnen deshalb hier, wann Sie sich selbst ans Baum fällen wagen können und wann das überhaupt rechtlich erlaubt ist. Außerdem erfahren Sie, wie Sie bei einem Fällschnitt vorgehen und was Sie sonst noch unbedingt beachten sollten.

Wann sollten Sie einen Baum fällen – und wann lieber nicht?

Einen Baum fällen – das sollte stets nur die letzte mögliche Maßnahme sein. Immerhin sind die Gewächse ein wichtiger Bestandteil unseres Biosystems und versorgen den Planeten zudem mit Sauerstoff.

Ziehen Sie sich zur Beratung also gerne einen Profi zu Rate, der Ihnen bei der Entscheidung helfen kann. Manch einem Baum lässt sich beispielsweise bereits mit einem Kronenschnitt helfen. Wenn der Baum jedoch morsch geworden ist und etwa bei einem Sturm zu fallen droht, wird eine Fällung tatsächlich vonnöten sein.

Genehmigung und rechtliche Situation: Wann ist Baum fällen erlaubt?

Baum fällen – wann und unter welchen genauen Umständen darf man das auch als Privatperson zur Gartenpflege durchführen? Die wichtigsten Fragen klären wir hier:


Wann ist der richtige Zeitraum für die Baumfällung?

In der Regel werden Bäume im Winter, also zwischen November und Ende Januar, gefällt. Zu dieser Zeit enthalten die Bäume nämlich am wenigsten Wasser und können deshalb leichter entfernt werden. Durch den Frost trocknet das Holz zudem schneller, sodass Sie innerhalb kürzester Zeit Brennholz gewinnen.

Laut Bundesnaturschutzgesetz (BnatSchG) dürfen Sie Bäume und Hecken in den warmen Monaten, also zwischen März und September, auf gar keinen Fall fällen. Da zu dieser Zeit besonders viele Vögel in den Ästen nisten, sollen diese somit geschützt werden.

Lese-Tipp: Was sonst noch wann im Garten ansteht, erfahren Sie übrigens in unserem Gartenkalender zum Ausdrucken!


Wann ist das Bäume fällen auf dem Privatgrundstück verboten?

In welcher Form das Bundesnaturschutzgesetz auch für Privatgrundstücke umgesetzt wird, ist in Deutschland Sache von Ländern und Kommunen. Demzufolge obliegt es den regionalen Verwaltungen, den Baumbestand auf Privatgrundstücken zu schützen.

In allen Bundesländern dürfen Obstbäume auf Privatgrundstücken ganzjährig gefällt werden, unabhängig vom Stammdurchmesser. Teils sind auch Nadelbäume von den Regelungen ausgenommen. Bei Laubbäumen hängt die Situation hingegen stark vom Stammumfang ab – bei mehr als 60 cm ist der Baum ziemlich sicher geschützt.

Ausnahmegenehmigungen gibt es allerdings etwa dann, wenn eine Gefahr von einem kranken Baum ausgeht. Außerdem dürfen Bäume oft auch dann gefällt werden, wenn diese einem Bauprojekt im Weg stehen. Informieren Sie sich vor dem Baum fällen also immer, was in Ihrem Bundesland genau erlaubt ist.

Achtung: Walnussbäume gelten rechtlich als Laubgehölze und nicht als Obstbäume! Deshalb sind sie besonders geschützt.


Darf man Bäume an der Grundstücksgrenze fällen?

Steht der Baum direkt auf der Grundstücksgrenze, sollten Sie sich mit Ihren Nachbarn abstimmen. Es handelt sich dann um einen sogenannten Grenzbaum, der nicht nur Ihnen, sondern auch Ihrem Nachbarn gehört. Entscheiden Sie dann einfach gemeinsam darüber, ob Sie den Baum fällen wollen.


Mit welcher Strafe müssen Sie bei Verstößen rechnen?

Wer unerlaubt einen Baum fällt und angezeigt wird, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Die Höhe hängt dabei vom Bundesland ab. In den ostdeutschen Bundesländern zahlen Sie durchschnittlich 15.000 Euro, in Bayern und Brandenburg können es sogar bis zu 50.000 Euro werden.

Diese Ausrüstung brauchen Sie für eine sichere Baumfällung

Sie haben in Erfahrung gebracht, ob Sie den Baum im Garten fällen dürfen? Auch die Jahreszeit stimmt mit den Regeln überein? Dann kann es jetzt ja losgehen! Wie genau Sie bei der Baumfällung vorgehen müssen, um den Vorgang so sicher wie möglich zu gestalten, erfahren Sie jetzt hier.

Achtung: Auch an dieser Stelle wollen wir nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass das Baum fällen ohne fundierte Kenntnisse lebensgefährlich sein kann! Gerade dann, wenn es sich um einen besonders großen oder morschen Baum handelt, sollten Sie unbedingt professionelle Hilfe heranziehen.

Baum fällen: Nur mit der richtigen Schutzkleidung!

Kettensägen sind kraftvolle Werkzeuge und sollten somit mit dem nötigen Respekt behandelt werden. Eine angemessene Arbeitskleidung ist deshalb dringend empfohlen!

  • Schützen Sie den Kopf unbedingt mit einem Helm.
  • Für die Augen verwenden Sie eine Schutzbrille, besser noch mit einem großen Visier, das auch das Gesicht vor Schaden bewahrt.
  • Um die Ohren vor dem Lärm bei der Fällung zu schützen, ist auch ein Gehörschutz Plicht.
  • Für einen festen Stand sind zudem robuste Arbeitsschuhe unbedingt notwendig.
  • Wer regelmäßig mit der Kettensäge arbeitet, sollte seine Ausrüstung um eine Schnittschutzhose erweitern. Sollte die Kettensäge mit der Hose in Berührung kommen, verfängt sich diese in den Spezialfasern der Hose und bleibt somit sofort stehen.

Das richtige Werkzeug zum Baum fällen

Auch ohne das passende Werkzeug kann das Baum fällen zur Gefahr werden:

  • Trittfällheber oder Schlagheber: Wird bei der Durchforstung für schwache Stämme verwendet.
  • Motorsäge: Für das Fällen großer Bäume mit breiterem Stamm ist eine Motorsäge sehr gut geeignet. Machen Sie sich jedoch vorher mit dem Gerät vertraut, damit Sie sich oder andere nicht verletzen. Eine ideale Vorbereitung für die Arbeit mit diesen Geräten ist der Besuch eines Motorsägenkurses.
  • Fällkeile: Je nach Beschaffenheit des Stammes werden Sie sogenannte Fällkeile benötigen, die Sie ebenfalls vorab bereitlegen sollten. Diese schiebt beim Einschlagen den Baum in die vorgesehene Fallrichtung und verhindert zugleich, dass die Kettensäge festklemmt.

Anleitung: Mit dieser Fälltechnik können Sie sicher Bäume fällen

Sie haben sich alle Genehmigungen beschafft und das nötige Werkzeug liegt bereit? Dann kann es nun an die Fälltechnik gehen. Mit dieser Anleitung können Sie sicher und schnell Bäume fällen:

  1. Absperren

    Um mit Ihrem Vorhaben niemanden zu gefährden, müssen Sie den gesamten Gefahrenbereich um den Baum absperren. Informieren Sie zudem Ihre Helfer, Familienmitglieder und eventuell Nachbarn, dass in diesem Bereich sich niemand aufhalten darf. Auffällige Schilder sorgen für zusätzliche Warnhinweise.

  2. Entasten

    Schätzen Sie zudem die Fällrichtung ein und sperren Sie diesen Bereich besonders ab. Entasten Sie im Anschluss den Baumstamm. Entfernen Sie dazu alle Äste und Zweige, die Sie beim Schneiden des Fällschnitts behindern könnten.

  3. Sägen

    Haben Sie alle Vorbereitungen getroffen, kann es nun an das Fällen gehen. Hierbei bietet sich die sogenannte Fallkerbanlage als Fälltechnik besonders an. Sägen Sie hierfür zunächst die Fallkerbe. Hierbei handelt es sich um eine Kerbe auf der Seite des Stammes, auf die der Baum später fallen soll.

  4. Schlagen

    Im Anschluss sägen oder schlagen Sie 20–30 % tief in den Stamm einen waagerechten Sohlenschnitt sowie in circa 45° Abstand den sogenannten Dachschnitt. Anschließend setzen Sie auf der anderen Seite des Stammes den Fällschnitt an. Dieser muss sich ein paar Zentimeter oberhalb der Fallkerbe befinden, damit der Baum Übergewicht bekommt und in die vorbestimmte Richtung fällt.

  5. Fällkeile

    Sollte Ihr Baum jetzt noch nicht von selbst kippen, können Sie Fällkeile in den Fällschnitt schlagen, um ihn kontrolliert zu Fall zu bringen.

Weitere Fragen und Antworten zum sicheren Baum fällen

Mit dem reinen Fällen des Baumes ist die Arbeit noch nicht getan. Erst die Vor- und Nachbereitung gewährleistet Ihnen ein sicheres Arbeiten. Folgende Fragen kommen dabei besonders oft auf:


Sollte man den Baumstumpf nach dem Fällen entfernen oder verrotten lassen?

Nach Möglichkeit sollten Sie auch die Baumwurzel entfernen. In Wäldern werden diese zwar oft von Förstern stehengelassen – Laubbäume in Ihrem Garten sterben nach dem Fällen jedoch nicht zwangsläufig ab. Versorgungsleitungen, Entwässerungsleitungen und altes Mauerwerk mit Mörtel sind damit weiter durch die Wurzeln gefährdet.

Die natürliche Verrottung von Stumpf und Wurzeln kann zudem bis zu 10 Jahre betragen. In dieser Zeit können Sie an der Stelle weder neues Gras sähen noch ein Gemüse– oder Blumenbeet anlegen. Eine neue Gartengestaltung verzögert sich damit um einige Jahre.


Wie kann man erkennen, ob ein Baum gefährlich ist?

Begutachten Sie den Baumstamm genau. Bohr- und Fraßlöcher sowie Saft- und Harzaustritt weisen auf Insekten hin, die das Holz zerstören. Weitere Warnzeichen sind Risse, Wunden, faule Stellen oder sichtbarer Pilzbewuchs und wenn sich die Rinde auf größeren Flächen löst. Sollten Sie den Verdacht hegen, der Baum könnte während des Fällens aufgrund des Zustands zu Problemen führen, empfehlen wir Ihnen dringend, einen Spezialisten zu kontaktieren.


Was sollte man tun, wenn der Baum morsch ist?

Wer sich bei der Kontrolle seiner Bäume unsicher fühlt oder sichtbare Schäden entdeckt, sollte am besten einen Fachmann zu Rate ziehen. Gemeinsam können Sie versuchen, den morschen Baum noch zu retten oder zuzuschneiden. Da es sich bei morschen Bäumen oft um eine Gefahr für Menschen, Tiere und Gebäude handelt, werden diese häufig gefällt.

Was kostet es, einen Baum professionell fällen zu lassen?

Oft wünscht man sich eine professionelle Fällung, um sich und die Umgebung keiner zusätzlichen Gefahr auszusetzen. Je nach Baumgröße, Region, Schwierigkeitsgrad und Dauer kann es hier zu sehr unterschiedlichen Preisen kommen. Bei einer klassischen Baumfällung mit Wurzelentfernung und Entsorgung des Materials müssen Sie mit einer Summe zwischen 600-1000€ rechnen. Lassen Sie sich hier also unterschiedliche Angebote unterbreiten und entscheiden Sie sich im Anschluss für jenes, das Ihre Wünsche am besten erfüllt.


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